Zimbabwe

"Du weisst nicht, wie schwer die Last ist, die Du nicht trägst."

(Sprichwort aus Zimbabwe)

Datum:

2. Mai 2008 bis 6. Mai 2008

Strecke:

100 km

Diesel:

-

Währung:

Zimbabwe-$; aufgrund der Hyperinflation halbiert sich der Wert gegenüber dem US-$ fast täglich

Visum:

für US-$ 30 pro Person an der Grenze ausgestellt

Route:

Kazungula (Grenze Botswana) - Victoria Falls - Livingstone (Grenze Sambia)

Klima:

Temperaturen:

Sonnentage:

Regentage:

Durchzogene Tage:

Ø 10°  bis Ø 23° C

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Fotoalbum

Tagebuch

2. bis 6. Mai 2008

...werden wir von einem Grenzbeamten überrascht, der schlicht und einfach verkündet, er gehe jetzt in die Mittagspause. Wir stehen also zusammen mit vielen anderen Einreisenden vor dem leeren Schalter und warten. Wir warten solange, bis uns "trümmlig" wird und wir sogar in Erwägung ziehen, unsere Stühle aus dem Auto zu holen. Aber irgendwie verlässt und diese Idee wieder. Als dann der Grenzbeamte wieder erscheint, geht es relativ schnell, und nach insgesamt einer Stunde passieren wir den Schlagbaum. Die Treibstoffabgabe und die Strassenbenutzungsgebühr betragen insgesamt US-$ 25.

Eine gute Teerstrasse soll uns nach Victoria Falls führen. Wie der Zufall will, quert doch tatsächlich wieder eine Elefantenfamilie unseren Weg, und zwar nur gerade 500 m nach dem Grenzübergang. Wir schmunzeln und sind der Meinung, dass die Elefanten es irgendwie auf uns abgesehen haben... Die Weiterfahrt nach Victoria Falls verläuft ereignislos. Beeindruckend jedoch ist der riesige Wald, durch welchen die Teerstrasse führt.

In Victoria Falls angekommen, wollen wir uns zuerst eine Lodge suchen, wo wir ein paar Tage verbringen möchten. Die erste Lodge ("Victoria Falls Lodge") zeigt sich in einem sterilen, unsympathischen Kleid. Einem Wegweiser folgend entdecken wir auf einem Hügel mitten in der Natur die luxuriösen Lodgeanlage "Lokuthula", was übersetzt "Ort der Ruhe" bedeutet. An der Reception erkundigen wir uns nach dem Preis einer Lodge und sind mehr als erstaunt, dass eine Übernachtung tatsächlich nur CHF 175 für zwei Personen kosten soll. Wir sind von der Lodge völlig begeistert: zweistöckig, sechs Personen Platz bietend, mit Küche und Grillplatz, und aufrollbarer Frontseite.


Wenige Kilometer nordwestlich von Victoria Falls befindet sich eine Krokodilfarm, die Markus unbedingt besuchen möchte. Wir können beide ein kleines Krokodil in die Hand nehmen und erfahren vom Guide allerlei Wissenswertes. Das grösste und älteste Krokodil der Farm ist 74 Jahre alt, 5,5 m lang und über 500 kg schwer.

Der Besuch der Viktoria Wasserfälle verläuft aufgrund des Hochwasserstandes (März bis Mai) nass, sehr nass sogar. Bei Hochwasser werden die Viktoria Wasserfälle zum tobenden Hexenkessel - kaum zu erkennen in einem unglaublichen Spektakel aus Gischt, Getöse und ungebändigter Naturgewalt. Nicht umsonst zählen die Viktoria Wasserfälle zu den besonderen Naturwundern der Welt und wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft.

Obwohl wir am Eingang zwei wasserdichte Pelerinen und einen grossen Regenschirm mieten, sind wir nach einer halben Stunde bis auf die Haut durchnässt. Es stürzen derart riesige Wassermassen die Felskante hinunter, dass sich die Gischt rund 500 m in den Himmel türmt - und als Regen wieder runterfällt. Da es zugleich noch etwas windet, kommt das Wasser nicht nur von unten und von oben, sondern auch von der Seite. Irgendwie macht es aber Spass, an den diversen Aussichtspunkten derart angespritzt zu werden, als ob man unter einer Dusche stünde. Der Nachteil von alledem ist jedoch die getrübte Sicht und der Umstand, dass wir unsere Kameras in Plastiksäcke verpacken müssen, damit sie nicht - wie wir - ganz nass die Wasserfälle verlassen müssen. Vor lauter Wasser, Regen und Gischt sieht man einen erheblichen Teil der Wasserfälle nicht oder nur stark eingeschränkt. Auch die Sicht in den Taleinschnitt des Sambesi ist wegen der Gischt nicht möglich. Trotzdem spazieren wir gerne total durchnässt durch den Regenwald und erleben den Sambesi von seiner wilden Seite.

Wer sich die vor 150 Millionen Jahren entstandenen Wasserfälle ansehen möchte, sollte sich beeilen, denn die Wasserfälle werden in ein paar Millionen Jahren aufgrund geologischer Veränderungen verschwinden und zu Stromschnellen mutieren.


 

Unsere letzte Nacht in der Lodge entpuppt sich als wenig luxuriös - es sei denn, man erachtet einen auf der Innenseite des Moskitonetzes sich festkrallenden, ca. 20 cm langen Skorpions als Luxus. Da wir befürchten, dass uns die Hotelleitung nicht glaubt, einen Skorpion in unserem Zimmer gesehen zu haben, machen wir ein paar Beweisfotos und holen daraufhin die Security. Zu zweit machen sie dem Skorpion den Garaus. Beide Männer teilen unsere Ansicht, dass es sich um ein sehr gefährliches Exemplar handelt. Der Lodge-Manager, der kurz darauf bei uns erscheint und sich nach unserem Befinden erkundet, stösst ein entsetztes "Oh my God!" aus, als er das Foto des Skorpions sieht. Er macht uns das Angebot, die Lodge zu wechseln, worauf wir ihm erklären, dass es für uns klar ist, dass wir die Nacht in unserem Auto verbringen werden. Obwohl er uns immer wieder versichert, dass sicher kein Skorpion mehr erscheinen wird, bleiben wir auf unserem Standpunkt, im Dachzelt schlafen zu wollen.

 

Nachdem wir unsere gesamte Wäsche gewaschen, das Auto aufgeräumt und geputzt, die aufgelaufenen Dokumente geordnet und verstaut, die Homepage aktualisiert und die Route für Sambia besprochen haben, geht es heute in nördlicher Richtung weiter. Bevor wir uns auf die Jagd auf ein Warzenschwein machen, gönnen wir uns ein letztes zimbabwesisches Mittagessen im Lodge-Restaurant und machen uns auf den Weg nach...

  

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